Nablus – Geschichte
Nablus: Die Geschichte der „ungekrönten Königin Palästinas“

Mit Nablus verbindet sich 6000 Jahre turbulente Geschichte. Die Besiedlung des Tals zwischen den Bergen Gerizim und Ebal (mit Nablus als heutigem Zentrum) begann im frühen 4. Jahrtausend v. Chr. Hier lag der aus dem Alten Testament bekannte Ort Shechem (bzw. Sichem). Er spielte eine bedeutende Rolle im Handelsverkehr zwischen dem Mittelmeer und dem Jordantal. Laut Bibel kam Abraham bei seinem Zug durch das Land Kanaan hierher, hier habe Gott Jahwe Abraham und seinen Nachkommen das Land Kanaa zugesagt und Abraham einen Altar errichtet. Shechem spielt außerdem in der Geschichte von Jakob eine wichtige Rolle – noch heute zählt der Jakobsbrunnen zu den Sehenswürdigkeiten. In den Büchern des Alten Testaments taucht die Stadt mehrmals als Schauplatz auf. So versammelte Josua, der Nachfolger von Mose, die zwölf Stämme Israels in Shechem zu einem „Landtag“, um sie auf den Glauben an den einen Gott zu verpflichten.
Politisch lag Shechem zunächst auf ägyptischem Territorium, es hatte aber einen eigenen König. Ein solcher mit Namen Ibsch-Hadad wurde in einem ägyptischen Ächtungstext erwähnt. Quellen deuten auf diverse Rebellionen gegen die fremden Herren und Strafexpeditionen der Ägypter hin. Als Folge einer Zerstörung Mitte des 12. Jahrhunderts v. Chr. blieb Shechem rund 100 Jahre lang verlassen. Nach der Befreiung von den Ägyptern machte Jeroboam I., von 926 bis 907 v. Chr. der erste König des Nordreichs Israel, Shechem zu seiner Hauptstadt. Unter der Herrschaft des israelitischen Königs Menachem (745-738 v. Chr.) wurde Shechem erneut zerstört, 724 v. Chr. fiel die Stadt den Assyrern in die Hände und blieb wiederum 150 Jahre lang unbewohnt.
In der Abfolge der sich ablösenden antiken Großmächte befand sich Palästina schließlich innerhalb der Grenzen des Babylonischen Reiches, danach im Reich der Perser. Nach dem Sieg Alexanders des Großen über Darius III 333 v.Chr. bei Issos kam der gesamte Vordere Orient einschließlich Palästina unter griechische Herrschaft. Shechem war nun Teil einer Kolonie der Makedonier. Alexander unterstützte das Anliegen der Samaritaner, Shechem zu ihrem Zentrum auszubauen.
Die Samaritaner verstanden und verstehen sich als Nachfahren der (nord)israelitischen Stämme Ephraim und Manasse und glauben im Unterschied zum rabbinischen Judentum, dass nicht in Jerusalem mit seinem Tempel, sondern am Berg Gerizim die Gottesverehrung zu konzentrieren sei – dort habe schließlich schon Abraham einen Altar errichtet. Vom Bau des Jerusalemer Tempel waren die Samaritaner ausgeschlossen worden und hatten schon um 450/430 v.Chr. am Berg Gerizim ein eigenes Heiligtum errichtet – das „samaritanische Schisma“ war damit vollzogen. Alexanders Unterstützung erwarben die Samaritaner, indem sie dem König der Makedonier 8000 Mann für seinen Feldzug gegen Ägypten zur Verfügung stellten. Die Rivalität zwischen den jüdischen Gruppen fand seinen Höhepunkt, als der gegnerische Priesterkönig Johannes Hyrcanus I. um 120 v. Chr. Shechem und den Jahwe-Tempel der Samaritaner zerstörte.
63 v. Chr. nahmen die Römer unter ihrem Feldherrn Pompejus Palästina ein und machten es zur römischen Provinz Judäa. Die förmliche Gründung des heutigen Nablus in der Nachbarschaft des alten Shechem zwischen den Bergen Gerizim und Ebal geht auf den römischen Kaiser Vespasian im Jahre 72 zurück. Zu Ehren seines Vaters Flavius Vespanianus gab er der Stadt den Namen Flavia Neapolis. Römische Veteranen und andere Kolonisten ließen sich hier nieder. Im 2. Jahrhundert errichtete Kaiser Hadrian ein Amphitheater, dessen Reste noch heute zu sehen sind. Im Bürgerkrieg zwischen Septimus Severus und Pescennius Niger 198/9 stand die Stadt auf der Seite der Verlierer und büßte zeitweise ihre Privilegien ein. Im 2., spätestens 3. Jahrhundert war die Mehrzahl der Einwohner Christen. Der Bischof von Nablus war 325 Teilnehmer am Konzil von Nicäa. Die Samaritaner lebten hier ebenfalls weiter und Auseinandersetzungen zwischen den Religionsgemeinschaften blieben nicht aus. Nach der Trennung zwischen dem West- und dem Oströmischen Reich 395 saßen die neuen Herrscher nun in Byzanz. 529 revoltierten die Samaritaner in Nablus gegen die römisch-byzantinische Herrschaft – die meisten wurden daraufhin aus der Stadt vertrieben.
Unter Umar ibn al-Chattab, dem zweiten Kalifen nach dem Ableben des Propheten Mohammeds, entstand in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts im Nahen Osten eine neue muslimische Großmacht. Nachdem die Muslime im Zuge ihrer Expansion Damaskus erobert hatten, schickte der byzantinische Kaiser Herakleios Truppen nach Palästina. In der Schlacht am Fluss Yarmuk am 20. August 636 wurden die Byzantiner jedoch von Umars Truppen vernichtend geschlagen. Palästina, Nablus eingeschlossen, fiel in den neuen muslimischen Herrschaftsbereich. Neapolis wurde zu Nablus – der arabischen Variante des bisherigen Namens.
Nablus entwickelte sich erneut zu einem blühenden Handelszentrum im Orient – eine Rolle, die die Stadt bis zum 20. Jahrhundert behauptete. Manche Historiker sprechen deshalb von Nablus als der „ungekrönten Königin Palästinas“. Unter den aufeinander folgenden Dynastien der Umayyaden, Abbasiden und Fatimiden lebten Muslime, Christen, Juden, Samaritaner und Perser in Nablus friedlich miteinander. Im 10. Jahrhundert bezeichnete der arabische Geograph Al-Muqaddasi Nablus als „Klein-Damaskus“. Der Ort sei „angefüllt mit Olivenbäumen“, und es seien hier „einige bemerkenswerte Mühlen zu sehen“.
1099 unterstellte sich Nablus freiwillig den siegreich vorrückenden Heerscharen der europäischen Kreuzfahrer unter Tankred von Tarent. Die Stadt lag nun auf dem Territorium des christlichen Königreichs von Jerusalem. Muslime und Samaritaner blieben in Nablus, einige Kreuzfahrer ließen sich zusätzlich nieder. Am 16. Januar 1120 wurde Nablus zum Schauplatz eines Konzils weltlicher und kirchlicher Würdenträger aus dem Königreich Jerusalem. Mäuse und Heuschrecken hatten die Ernten im Land dezimiert, und die christlichen Herrschaften interpretierten dies als eine Strafe Gottes für ihr sündhaftes Verhalten; das Konzil verabschiedete in diesem Sinne einen Sündenkodex. Immer wieder begehrten jedoch Muslime gegen die Fremdherrschaft auf. Aufständische, die 1137 in Nablus eindrangen und Kirchen niederbrannten, wurden jedoch zurückgeschlagen. Im Verlauf der Intrigen um die Erbfolge des Königs Baldwin II. von Jerusalem verlegte die Königin Melisende, Baldwin II. Tochter, 1150 ihre Residenz nach Nablus.
Die Herrschaft der christlichen Kreuzfahrer endete 1187 mit der Eroberung von Nablus durch den muslimischen Sultan Saladin. Bei einem Erdbeben mit einer Stärke von womöglich 7,5 auf der Richterskala im Jahre 1202 wurde die Stadt zerstört, aber rasch wieder aufgebaut – Angaben arabischer Chronisten von 30 000 Toten dürften symbolhaft gewesen sein. Nablus boomte weiter, Produkte aus der Stadt wurden zu weit entfernten Orten exportiert. 1260 übernahmen die Mamluken die Kontrolle über Nablus und stoppten den Vormarsch der Mongolen. In jener Zeit entstanden in der Stadt mehrere Moscheen und Schulen und wurde das Wasserleitungssystem perfektioniert.
Um 1300 berichtete der arabische Geograph Al-Dimashqi: „Die Stadt steht wie ein Palast in ihren Gärten und hat eine große Anzahl von Bäumen. Das Öl ihrer Oliven wird in alle Länder Ägyptens, Syrien, den Hedschas und die arabische Wüste gebracht … Von dem Öl machen sie auch Seife von guter Qualität, die in alle Länder exportiert wird und auch zu den Inseln des Mittelmeers. Sie bauen in Nablus eine Art gelber Melonen an, süßer als alle anderen Melonenarten“. 1355 kam Ibn Battuta durch Nablus. Der berühmte Reisende bemerkte: „Sie machen hier eine süße Konfitüre aus der Brotfrucht, die sie nach Damaskus und sogar nach Kairo und in die Länder dahinter ausführen“.
1517 gelangte Palästina als Teil der Provinz von Damaskus unter die Herrschaft des Osmanischen Reiches. Nablus war einer von sechs Distrikten (sanjak) Palästinas. Neben der Stadt selbst war das Territorium in fünf Unterdistrikte (nahiya) aufgeteilt. Die Grenzen wurden von den Osmanen nicht willkürlich festgelegt, sondern entsprachen traditionellen Einzugsgebieten von jeweiligen Familien. Der Einfluss der fremden Staatsmacht in der Ferne blieb gering. Obwohl einmal im Jahr vor dem Ramadan ein Truppenkontingent der Osmanen in Nablus erschien, wurden die Steuerforderungen nie vollständig erfüllt. Als Sultan Selim III. vom fernen Istanbul aus die örtlichen Notablen per Dekret aufforderte, 2000 Mann für den „Heiligen Krieg“ gegen die Truppen Napoleons abzustellen, weigerten sich diese. Verhandlungen sahen einen Freikauf von der Verpflichtung vor. Am Ende steuerte Nablus weder Soldaten noch das Geld zum Krieg mit den Franzosen bei.
Die wirtschaftliche Bedeutung von Nablus blieb ungebrochen. Der Orientreisende Ulrich Jasper Seetzen berichtete 1806: „Man bereitet in Nablus viel Seife, wozu man das Öl von dem benachbarten Gebirge, die Soda aber von den Beduinen erhält … Weißes gemeines Baumwollenzeug wird hier in sehr großer Menge verfertigt, und die Bereitung der Baumwolle durch Klopfen und Spinnen, so wie das Weben und der nachherige Verkauf des Fabrikats, macht einen Hauptnahrungszweig der hiesigen Einwohner aus und man versicherte mir, es seien hier an vierhundert Webstühle beschäftigt“. Der englische Reisende E.D. Clarke schrieb etwa zur gleichen Zeit: „Der Handel scheint unter den Einwohnen zu blühen. Ihr Hauptberuf besteht in der Herstellung von Seife; aber die Erzeugnisse der Stadt versorgen eine weit ausgedehnte Nachbarschaft, und sie wird auf Kamelen in große Entfernungen geschafft. Am Morgen nach unserer Ankunft trafen wir Karawanen, die aus dem großen Kairo kamen“.
Andere Zeitzeugen preisen die Lederarbeiten aus Nablus. Hermann von Wedewer meinte 1872: „Nablus könnte mit seiner Umgebung bei einigem Fleiße ganz Samaria ernähren“. Zudem taucht Nablus in den Quellen als wichtige Zwischenetappe für Mekka-Pilger auf. Hier befand sich auch ein türkisches Hospital. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts waren sechs Hamams in Betrieb. Verwaltungsmäßig gehörten zu Nablus rund 300 Dörfer. Von Mitte des 16. bis Mitte des 19. Jahrhunderts vervierfachte sich die Einwohnerzahl auf 20 000. Dazu trug auch der Zuzug von Familien aus Syrien bei. 1900 ließ Sultan Abdul Hamid II. den Uhrenturm im Stadtzentrum errichten – so wie in etwa 100 weiteren Städten seines Reiches.
1908 begannen Planungen für einen Anschluss von Nablus an die Hedschas-Bahn. Beim Eintritt des Osmanischen Reiches in den Ersten Weltkrieg waren die Schienen schon bis kurz vor die Stadt verlegt. Der Sieg der Engländer am 19. September1918 in der Schlacht bei Nablus war ein wichtiger Baustein bei der Niederlage der Osmanen. In Nablus selbst zog eine australische Kavallerieeinheit ein. Nach Ende des Krieges begannen die Alliierten mit ihrem Streit um Einflussgebiete. Im Vertrag von Sèvres mit dem Osmanischen Reich vom 10. August 1920 wurde das britische Mandatsgebiet von „Palästina und Trans-Jordanien“ geschaffen.
Von den zunehmenden Spannungen zwischen Arabern und Juden in den 1930er Jahren blieb Nablus nicht verschont. Zwischen 1927 und 1937 stieg wegen einer massiv einsetzenden, von den Briten zum größten Teil als illegal bezeichneten Einwanderung die Zahl der jüdischen Bewohner im Mandatsgebiet um 65 %. Dennoch waren nach den Daten der britischen Mandatsverwaltung von 960 043 Bewohnern Palästinas 74,2 % Muslime, erst 16,3 % Juden und 8,5 % Christen. Die Eskalation begann mit Aufrufen zum Boykott von Waren der jeweils „anderen“ Seite und dem Ausschluss von Arabern von der Arbeit auf jüdischen Ländereien. Demonstrationen beider Bevölkerungsgruppen arteten in Gewalt aus und militante Gruppen traten auf. Allein im Juli 1938 fanden bei Unruhen und gegenseitigen Terroraktionen 100 Araber und 27 Juden den Tod, 206 Araber und 64 Juden wurden verletzt. Die Jahresberichte der Mandatsverwaltung zählen zahlreiche Vorfälle in Nablus auf – von Morden aus dem Hinterhalt bis zum Bankraub, von Raubüberfällen und Sabotageakten. Beim Überfall auf einen Militärkonvoi im Oktober 1938 kamen bei Nablus 19 Menschen ums Leben. 1937 entging der Bürgermeister von Nablus knapp einem Attentat.
Nach dem Zweiten Weltkrieg häuften sich die Terroranschläge jüdischer Untergrundorganisationen auf britische Einrichtungen in Palästina. Sie gipfelten am 22. Juli 1946 im Anschlag der Irgun-Bewegung unter Führung des späteren Premierministers Menachem Begin auf das King David Hotel in Jerusalem, dem Hauptquartier der Briten, bei dem 91 Menschen ums Leben kamen. Am 14. Mai 1948 zogen sich die letzten britischen Truppen aus Palästina zurück und David Ben Gurion verlas die Unabhängigkeitserklärung Israels. Bis August 1948 wurden auf dessen Territorium mehr als 700 000 Palästinenser enteignet und vertrieben. In Nablus wurden die Flüchtlingslager Askar und Balata geschaffen, in denen nach Angaben der UN noch heute fast 40 000 Menschen leben.
Die Herrschaft der christlichen Kreuzfahrer endete 1187 mit der Eroberung von Nablus durch den muslimischen Sultan Saladin. Bei einem Erdbeben mit einer Stärke von womöglich 7,5 auf der Richterskala im Jahre 1202 wurde die Stadt zerstört, aber rasch wieder aufgebaut – Angaben arabischer Chronisten von 30 000 Toten dürften symbolhaft gewesen sein. Nablus boomte weiter, Produkte aus der Stadt wurden zu weit entfernten Orten exportiert. 1260 übernahmen die Mamluken die Kontrolle über Nablus und stoppten den Vormarsch der Mongolen. In jener Zeit entstanden in der Stadt mehrere Moscheen und Schulen und wurde das Wasserleitungssystem perfektioniert.
Um 1300 berichtete der arabische Geograph Al-Dimashqi: „Die Stadt steht wie ein Palast in ihren Gärten und hat eine große Anzahl von Bäumen. Das Öl ihrer Oliven wird in alle Länder Ägyptens, Syrien, den Hedschas und die arabische Wüste gebracht … Von dem Öl machen sie auch Seife von guter Qualität, die in alle Länder exportiert wird und auch zu den Inseln des Mittelmeers. Sie bauen in Nablus eine Art gelber Melonen an, süßer als alle anderen Melonenarten“. 1355 kam Ibn Battuta durch Nablus. Der berühmte Reisende bemerkte: „Sie machen hier eine süße Konfitüre aus der Brotfrucht, die sie nach Damaskus und sogar nach Kairo und in die Länder dahinter ausführen“.
1517 gelangte Palästina als Teil der Provinz von Damaskus unter die Herrschaft des Osmanischen Reiches. Nablus war einer von sechs Distrikten (sanjak) Palästinas. Neben der Stadt selbst war das Territorium in fünf Unterdistrikte (nahiya) aufgeteilt. Die Grenzen wurden von den Osmanen nicht willkürlich festgelegt, sondern entsprachen traditionellen Einzugsgebieten von jeweiligen Familien. Der Einfluss der fremden Staatsmacht in der Ferne blieb gering. Obwohl einmal im Jahr vor dem Ramadan ein Truppenkontingent der Osmanen in Nablus erschien, wurden die Steuerforderungen nie vollständig erfüllt. Als Sultan Selim III. vom fernen Istanbul aus die örtlichen Notablen per Dekret aufforderte, 2000 Mann für den „Heiligen Krieg“ gegen die Truppen Napoleons abzustellen, weigerten sich diese. Verhandlungen sahen einen Freikauf von der Verpflichtung vor. Am Ende steuerte Nablus weder Soldaten noch das Geld zum Krieg mit den Franzosen bei.
Die wirtschaftliche Bedeutung von Nablus blieb ungebrochen. Der Orientreisende Ulrich Jasper Seetzen berichtete 1806: „Man bereitet in Nablus viel Seife, wozu man das Öl von dem benachbarten Gebirge, die Soda aber von den Beduinen erhält … Weißes gemeines Baumwollenzeug wird hier in sehr großer Menge verfertigt, und die Bereitung der Baumwolle durch Klopfen und Spinnen, so wie das Weben und der nachherige Verkauf des Fabrikats, macht einen Hauptnahrungszweig der hiesigen Einwohner aus und man versicherte mir, es seien hier an vierhundert Webstühle beschäftigt“. Der englische Reisende E.D. Clarke schrieb etwa zur gleichen Zeit: „Der Handel scheint unter den Einwohnen zu blühen. Ihr Hauptberuf besteht in der Herstellung von Seife; aber die Erzeugnisse der Stadt versorgen eine weit ausgedehnte Nachbarschaft, und sie wird auf Kamelen in große Entfernungen geschafft. Am Morgen nach unserer Ankunft trafen wir Karawanen, die aus dem großen Kairo kamen“.
Andere Zeitzeugen preisen die Lederarbeiten aus Nablus. Hermann von Wedewer meinte 1872: „Nablus könnte mit seiner Umgebung bei einigem Fleiße ganz Samaria ernähren“. Zudem taucht Nablus in den Quellen als wichtige Zwischenetappe für Mekka-Pilger auf. Hier befand sich auch ein türkisches Hospital. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts waren sechs Hamams in Betrieb. Verwaltungsmäßig gehörten zu Nablus rund 300 Dörfer. Von Mitte des 16. bis Mitte des 19. Jahrhunderts vervierfachte sich die Einwohnerzahl auf 20 000. Dazu trug auch der Zuzug von Familien aus Syrien bei. 1900 ließ Sultan Abdul Hamid II. den Uhrenturm im Stadtzentrum errichten – so wie in etwa 100 weiteren Städten seines Reiches.
1908 begannen Planungen für einen Anschluss von Nablus an die Hedschas-Bahn. Beim Eintritt des Osmanischen Reiches in den Ersten Weltkrieg waren die Schienen schon bis kurz vor die Stadt verlegt. Der Sieg der Engländer am 19. September1918 in der Schlacht bei Nablus war ein wichtiger Baustein bei der Niederlage der Osmanen. In Nablus selbst zog eine australische Kavallerieeinheit ein. Nach Ende des Krieges begannen die Alliierten mit ihrem Streit um Einflussgebiete. Im Vertrag von Sèvres mit dem Osmanischen Reich vom 10. August 1920 wurde das britische Mandatsgebiet von „Palästina und Trans-Jordanien“ geschaffen.
Von den zunehmenden Spannungen zwischen Arabern und Juden in den 1930er Jahren blieb Nablus nicht verschont. Zwischen 1927 und 1937 stieg wegen einer massiv einsetzenden, von den Briten zum größten Teil als illegal bezeichneten Einwanderung die Zahl der jüdischen Bewohner im Mandatsgebiet um 65 %. Dennoch waren nach den Daten der britischen Mandatsverwaltung von 960 043 Bewohnern Palästinas 74,2 % Muslime, erst 16,3 % Juden und 8,5 % Christen. Die Eskalation begann mit Aufrufen zum Boykott von Waren der jeweils „anderen“ Seite und dem Ausschluss von Arabern von der Arbeit auf jüdischen Ländereien. Demonstrationen beider Bevölkerungsgruppen arteten in Gewalt aus und militante Gruppen traten auf. Allein im Juli 1938 fanden bei Unruhen und gegenseitigen Terroraktionen 100 Araber und 27 Juden den Tod, 206 Araber und 64 Juden wurden verletzt. Die Jahresberichte der Mandatsverwaltung zählen zahlreiche Vorfälle in Nablus auf – von Morden aus dem Hinterhalt bis zum Bankraub, von Raubüberfällen und Sabotageakten. Beim Überfall auf einen Militärkonvoi im Oktober 1938 kamen bei Nablus 19 Menschen ums Leben. 1937 entging der Bürgermeister von Nablus knapp einem Attentat.
Nach dem Zweiten Weltkrieg häuften sich die Terroranschläge jüdischer Untergrundorganisationen auf britische Einrichtungen in Palästina. Sie gipfelten am 22. Juli 1946 im Anschlag der Irgun-Bewegung unter Führung des späteren Premierministers Menachem Begin auf das King David Hotel in Jerusalem, dem Hauptquartier der Briten, bei dem 91 Menschen ums Leben kamen. Am 14. Mai 1948 zogen sich die letzten britischen Truppen aus Palästina zurück und David Ben Gurion verlas die Unabhängigkeitserklärung Israels. Bis August 1948 wurden auf dessen Territorium mehr als 700 000 Palästinenser enteignet und vertrieben. In Nablus wurden die Flüchtlingslager Askar und Balata geschaffen, in denen nach Angaben der UN noch heute fast 40 000 Menschen leben.
Die Herrschaft der christlichen Kreuzfahrer endete 1187 mit der Eroberung von Nablus durch den muslimischen Sultan Saladin. Bei einem Erdbeben mit einer Stärke von womöglich 7,5 auf der Richterskala im Jahre 1202 wurde die Stadt zerstört, aber rasch wieder aufgebaut – Angaben arabischer Chronisten von 30 000 Toten dürften symbolhaft gewesen sein. Nablus boomte weiter, Produkte aus der Stadt wurden zu weit entfernten Orten exportiert. 1260 übernahmen die Mamluken die Kontrolle über Nablus und stoppten den Vormarsch der Mongolen. In jener Zeit entstanden in der Stadt mehrere Moscheen und Schulen und wurde das Wasserleitungssystem perfektioniert.
Um 1300 berichtete der arabische Geograph Al-Dimashqi: „Die Stadt steht wie ein Palast in ihren Gärten und hat eine große Anzahl von Bäumen. Das Öl ihrer Oliven wird in alle Länder Ägyptens, Syrien, den Hedschas und die arabische Wüste gebracht … Von dem Öl machen sie auch Seife von guter Qualität, die in alle Länder exportiert wird und auch zu den Inseln des Mittelmeers. Sie bauen in Nablus eine Art gelber Melonen an, süßer als alle anderen Melonenarten“. 1355 kam Ibn Battuta durch Nablus. Der berühmte Reisende bemerkte: „Sie machen hier eine süße Konfitüre aus der Brotfrucht, die sie nach Damaskus und sogar nach Kairo und in die Länder dahinter ausführen“.
1517 gelangte Palästina als Teil der Provinz von Damaskus unter die Herrschaft des Osmanischen Reiches. Nablus war einer von sechs Distrikten (sanjak) Palästinas. Neben der Stadt selbst war das Territorium in fünf Unterdistrikte (nahiya) aufgeteilt. Die Grenzen wurden von den Osmanen nicht willkürlich festgelegt, sondern entsprachen traditionellen Einzugsgebieten von jeweiligen Familien. Der Einfluss der fremden Staatsmacht in der Ferne blieb gering. Obwohl einmal im Jahr vor dem Ramadan ein Truppenkontingent der Osmanen in Nablus erschien, wurden die Steuerforderungen nie vollständig erfüllt. Als Sultan Selim III. vom fernen Istanbul aus die örtlichen Notablen per Dekret aufforderte, 2000 Mann für den „Heiligen Krieg“ gegen die Truppen Napoleons abzustellen, weigerten sich diese. Verhandlungen sahen einen Freikauf von der Verpflichtung vor. Am Ende steuerte Nablus weder Soldaten noch das Geld zum Krieg mit den Franzosen bei.
Die wirtschaftliche Bedeutung von Nablus blieb ungebrochen. Der Orientreisende Ulrich Jasper Seetzen berichtete 1806: „Man bereitet in Nablus viel Seife, wozu man das Öl von dem benachbarten Gebirge, die Soda aber von den Beduinen erhält … Weißes gemeines Baumwollenzeug wird hier in sehr großer Menge verfertigt, und die Bereitung der Baumwolle durch Klopfen und Spinnen, so wie das Weben und der nachherige Verkauf des Fabrikats, macht einen Hauptnahrungszweig der hiesigen Einwohner aus und man versicherte mir, es seien hier an vierhundert Webstühle beschäftigt“. Der englische Reisende E.D. Clarke schrieb etwa zur gleichen Zeit: „Der Handel scheint unter den Einwohnen zu blühen. Ihr Hauptberuf besteht in der Herstellung von Seife; aber die Erzeugnisse der Stadt versorgen eine weit ausgedehnte Nachbarschaft, und sie wird auf Kamelen in große Entfernungen geschafft. Am Morgen nach unserer Ankunft trafen wir Karawanen, die aus dem großen Kairo kamen“.
Andere Zeitzeugen preisen die Lederarbeiten aus Nablus. Hermann von Wedewer meinte 1872: „Nablus könnte mit seiner Umgebung bei einigem Fleiße ganz Samaria ernähren“. Zudem taucht Nablus in den Quellen als wichtige Zwischenetappe für Mekka-Pilger auf. Hier befand sich auch ein türkisches Hospital. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts waren sechs Hamams in Betrieb. Verwaltungsmäßig gehörten zu Nablus rund 300 Dörfer. Von Mitte des 16. bis Mitte des 19. Jahrhunderts vervierfachte sich die Einwohnerzahl auf 20 000. Dazu trug auch der Zuzug von Familien aus Syrien bei. 1900 ließ Sultan Abdul Hamid II. den Uhrenturm im Stadtzentrum errichten – so wie in etwa 100 weiteren Städten seines Reiches.
1908 begannen Planungen für einen Anschluss von Nablus an die Hedschas-Bahn. Beim Eintritt des Osmanischen Reiches in den Ersten Weltkrieg waren die Schienen schon bis kurz vor die Stadt verlegt. Der Sieg der Engländer am 19. September1918 in der Schlacht bei Nablus war ein wichtiger Baustein bei der Niederlage der Osmanen. In Nablus selbst zog eine australische Kavallerieeinheit ein. Nach Ende des Krieges begannen die Alliierten mit ihrem Streit um Einflussgebiete. Im Vertrag von Sèvres mit dem Osmanischen Reich vom 10. August 1920 wurde das britische Mandatsgebiet von „Palästina und Trans-Jordanien“ geschaffen.
Von den zunehmenden Spannungen zwischen Arabern und Juden in den 1930er Jahren blieb Nablus nicht verschont. Zwischen 1927 und 1937 stieg wegen einer massiv einsetzenden, von den Briten zum größten Teil als illegal bezeichneten Einwanderung die Zahl der jüdischen Bewohner im Mandatsgebiet um 65 %. Dennoch waren nach den Daten der britischen Mandatsverwaltung von 960 043 Bewohnern Palästinas 74,2 % Muslime, erst 16,3 % Juden und 8,5 % Christen. Die Eskalation begann mit Aufrufen zum Boykott von Waren der jeweils „anderen“ Seite und dem Ausschluss von Arabern von der Arbeit auf jüdischen Ländereien. Demonstrationen beider Bevölkerungsgruppen arteten in Gewalt aus und militante Gruppen traten auf. Allein im Juli 1938 fanden bei Unruhen und gegenseitigen Terroraktionen 100 Araber und 27 Juden den Tod, 206 Araber und 64 Juden wurden verletzt. Die Jahresberichte der Mandatsverwaltung zählen zahlreiche Vorfälle in Nablus auf – von Morden aus dem Hinterhalt bis zum Bankraub, von Raubüberfällen und Sabotageakten. Beim Überfall auf einen Militärkonvoi im Oktober 1938 kamen bei Nablus 19 Menschen ums Leben. 1937 entging der Bürgermeister von Nablus knapp einem Attentat.
Nach dem Zweiten Weltkrieg häuften sich die Terroranschläge jüdischer Untergrundorganisationen auf britische Einrichtungen in Palästina. Sie gipfelten am 22. Juli 1946 im Anschlag der Irgun-Bewegung unter Führung des späteren Premierministers Menachem Begin auf das King David Hotel in Jerusalem, dem Hauptquartier der Briten, bei dem 91 Menschen ums Leben kamen. Am 14. Mai 1948 zogen sich die letzten britischen Truppen aus Palästina zurück und David Ben Gurion verlas die Unabhängigkeitserklärung Israels. Bis August 1948 wurden auf dessen Territorium mehr als 700 000 Palästinenser enteignet und vertrieben. In Nablus wurden die Flüchtlingslager Askar und Balata geschaffen, in denen nach Angaben der UN noch heute fast 40 000 Menschen leben.
Die Herrschaft der christlichen Kreuzfahrer endete 1187 mit der Eroberung von Nablus durch den muslimischen Sultan Saladin. Bei einem Erdbeben mit einer Stärke von womöglich 7,5 auf der Richterskala im Jahre 1202 wurde die Stadt zerstört, aber rasch wieder aufgebaut – Angaben arabischer Chronisten von 30 000 Toten dürften symbolhaft gewesen sein. Nablus boomte weiter, Produkte aus der Stadt wurden zu weit entfernten Orten exportiert. 1260 übernahmen die Mamluken die Kontrolle über Nablus und stoppten den Vormarsch der Mongolen. In jener Zeit entstanden in der Stadt mehrere Moscheen und Schulen und wurde das Wasserleitungssystem perfektioniert.
Um 1300 berichtete der arabische Geograph Al-Dimashqi: „Die Stadt steht wie ein Palast in ihren Gärten und hat eine große Anzahl von Bäumen. Das Öl ihrer Oliven wird in alle Länder Ägyptens, Syrien, den Hedschas und die arabische Wüste gebracht … Von dem Öl machen sie auch Seife von guter Qualität, die in alle Länder exportiert wird und auch zu den Inseln des Mittelmeers. Sie bauen in Nablus eine Art gelber Melonen an, süßer als alle anderen Melonenarten“. 1355 kam Ibn Battuta durch Nablus. Der berühmte Reisende bemerkte: „Sie machen hier eine süße Konfitüre aus der Brotfrucht, die sie nach Damaskus und sogar nach Kairo und in die Länder dahinter ausführen“.
1517 gelangte Palästina als Teil der Provinz von Damaskus unter die Herrschaft des Osmanischen Reiches. Nablus war einer von sechs Distrikten (sanjak) Palästinas. Neben der Stadt selbst war das Territorium in fünf Unterdistrikte (nahiya) aufgeteilt. Die Grenzen wurden von den Osmanen nicht willkürlich festgelegt, sondern entsprachen traditionellen Einzugsgebieten von jeweiligen Familien. Der Einfluss der fremden Staatsmacht in der Ferne blieb gering. Obwohl einmal im Jahr vor dem Ramadan ein Truppenkontingent der Osmanen in Nablus erschien, wurden die Steuerforderungen nie vollständig erfüllt. Als Sultan Selim III. vom fernen Istanbul aus die örtlichen Notablen per Dekret aufforderte, 2000 Mann für den „Heiligen Krieg“ gegen die Truppen Napoleons abzustellen, weigerten sich diese. Verhandlungen sahen einen Freikauf von der Verpflichtung vor. Am Ende steuerte Nablus weder Soldaten noch das Geld zum Krieg mit den Franzosen bei.
Die wirtschaftliche Bedeutung von Nablus blieb ungebrochen. Der Orientreisende Ulrich Jasper Seetzen berichtete 1806: „Man bereitet in Nablus viel Seife, wozu man das Öl von dem benachbarten Gebirge, die Soda aber von den Beduinen erhält … Weißes gemeines Baumwollenzeug wird hier in sehr großer Menge verfertigt, und die Bereitung der Baumwolle durch Klopfen und Spinnen, so wie das Weben und der nachherige Verkauf des Fabrikats, macht einen Hauptnahrungszweig der hiesigen Einwohner aus und man versicherte mir, es seien hier an vierhundert Webstühle beschäftigt“. Der englische Reisende E.D. Clarke schrieb etwa zur gleichen Zeit: „Der Handel scheint unter den Einwohnen zu blühen. Ihr Hauptberuf besteht in der Herstellung von Seife; aber die Erzeugnisse der Stadt versorgen eine weit ausgedehnte Nachbarschaft, und sie wird auf Kamelen in große Entfernungen geschafft. Am Morgen nach unserer Ankunft trafen wir Karawanen, die aus dem großen Kairo kamen“.
Andere Zeitzeugen preisen die Lederarbeiten aus Nablus. Hermann von Wedewer meinte 1872: „Nablus könnte mit seiner Umgebung bei einigem Fleiße ganz Samaria ernähren“. Zudem taucht Nablus in den Quellen als wichtige Zwischenetappe für Mekka-Pilger auf. Hier befand sich auch ein türkisches Hospital. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts waren sechs Hamams in Betrieb. Verwaltungsmäßig gehörten zu Nablus rund 300 Dörfer. Von Mitte des 16. bis Mitte des 19. Jahrhunderts vervierfachte sich die Einwohnerzahl auf 20 000. Dazu trug auch der Zuzug von Familien aus Syrien bei. 1900 ließ Sultan Abdul Hamid II. den Uhrenturm im Stadtzentrum errichten – so wie in etwa 100 weiteren Städten seines Reiches.
1908 begannen Planungen für einen Anschluss von Nablus an die Hedschas-Bahn. Beim Eintritt des Osmanischen Reiches in den Ersten Weltkrieg waren die Schienen schon bis kurz vor die Stadt verlegt. Der Sieg der Engländer am 19. September1918 in der Schlacht bei Nablus war ein wichtiger Baustein bei der Niederlage der Osmanen. In Nablus selbst zog eine australische Kavallerieeinheit ein. Nach Ende des Krieges begannen die Alliierten mit ihrem Streit um Einflussgebiete. Im Vertrag von Sèvres mit dem Osmanischen Reich vom 10. August 1920 wurde das britische Mandatsgebiet von „Palästina und Trans-Jordanien“ geschaffen.
Von den zunehmenden Spannungen zwischen Arabern und Juden in den 1930er Jahren blieb Nablus nicht verschont. Zwischen 1927 und 1937 stieg wegen einer massiv einsetzenden, von den Briten zum größten Teil als illegal bezeichneten Einwanderung die Zahl der jüdischen Bewohner im Mandatsgebiet um 65 %. Dennoch waren nach den Daten der britischen Mandatsverwaltung von 960 043 Bewohnern Palästinas 74,2 % Muslime, erst 16,3 % Juden und 8,5 % Christen. Die Eskalation begann mit Aufrufen zum Boykott von Waren der jeweils „anderen“ Seite und dem Ausschluss von Arabern von der Arbeit auf jüdischen Ländereien. Demonstrationen beider Bevölkerungsgruppen arteten in Gewalt aus und militante Gruppen traten auf. Allein im Juli 1938 fanden bei Unruhen und gegenseitigen Terroraktionen 100 Araber und 27 Juden den Tod, 206 Araber und 64 Juden wurden verletzt. Die Jahresberichte der Mandatsverwaltung zählen zahlreiche Vorfälle in Nablus auf – von Morden aus dem Hinterhalt bis zum Bankraub, von Raubüberfällen und Sabotageakten. Beim Überfall auf einen Militärkonvoi im Oktober 1938 kamen bei Nablus 19 Menschen ums Leben. 1937 entging der Bürgermeister von Nablus knapp einem Attentat.
Nach dem Zweiten Weltkrieg häuften sich die Terroranschläge jüdischer Untergrundorganisationen auf britische Einrichtungen in Palästina. Sie gipfelten am 22. Juli 1946 im Anschlag der Irgun-Bewegung unter Führung des späteren Premierministers Menachem Begin auf das King David Hotel in Jerusalem, dem Hauptquartier der Briten, bei dem 91 Menschen ums Leben kamen. Am 14. Mai 1948 zogen sich die letzten britischen Truppen aus Palästina zurück und David Ben Gurion verlas die Unabhängigkeitserklärung Israels. Bis August 1948 wurden auf dessen Territorium mehr als 700 000 Palästinenser enteignet und vertrieben. In Nablus wurden die Flüchtlingslager Askar und Balata geschaffen, in denen nach Angaben der UN noch heute fast 40 000 Menschen leben.
Als eines von 16 Verwaltungsgebieten der Palästinensischen Autonomiebehörde hat Nablus heute insgesamt an die 130 000 Einwohner.